Wenn Lärm durch eine Tür dringt macht man sich oft Gedanken darüber, ob und wie es möglich ist die Tür zu dämmen. Eine Tür dämmen – oder zumindest dafür sorgen, dass weniger Schall hindurchdringt – dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Zuerst einmal ist es absolut essentiell, dass die Tür richtig abgedichtet ist. Bei Schall ist es nämlich so, dass dieser sich seinen Weg durch jeden noch so kleinen Spalt bahnt. Es ist so wie bei Wasser, das durch jede undichte Stelle hindurchtropft. Dichtungen, die nicht mehr intakt sind, stellen da die erste Möglichkeit dar, durch die unerwünschte Geräusche einfallen können. Aber auch Risse im Türmaterial oder verbogene Türen oder Türrahmen können natürlich Schall durchlassen. Diese Möglichkeit sollte man als erstes aus dem Weg räumen und bei Bedarf die Dichtungen erneuern. Bevor man diesen Schritt nicht vorgenommen hat, braucht man sich gar nicht den anderen Maßnahmen widmen, denn diese werden wirkungslos sein.

Auch der Spalt zwischen Boden und Türe kann unerwünschten Geräuschen freie Fahrt lassen. Hier muss man mit Schwellendichtungen, Auflaufdichtungen und Absenkdichtung arbeiten.

Ist die Funktionstüchtigkeit der Türdichtung sichergestellt und ist dies noch nicht ausreichend, um den Lärm zu bannen, kann man sich mit der weiteren Schalldämmung der Tür befassen. Ein allgemeines Prinzip bei der Schalldämmung ist, dass Masse schalldämmend wirkt. Eine Tür wirkt also umso besser schalldämmend, je schwerer sie ist, also je mehr Masse sie hat. Das bedeutet, dass man die Tür für eine bessere Schalldämmung massiver machen muss. Dazu kann man zusätzliches, schweres Material an der Tür anbringen. Dabei sollte man natürlich darauf achten, dass die Tür diese Last auch Tragen kann und nicht am Ende die Tür aus den Angeln kippt. Beliebte Materialien um Türen schwerer zu machen sind Bitumenfolie und Verbundschaumstoff. Häufig wird dabei eine Sandwich-Konstruktion verwendet.

Den effektivsten Weg um unerwünschten Schall zu minimieren stellt eine Schallschutztür dar. Die Konstruktion einer Schallschutztür ist darauf ausgerichtet Schall zu dämmen und basiert meist auf dem Sandwich-Prinzip und nutzt das Masse-Feder-System.

Eine Möglichkeit, die zwar nicht mehr unter die Schalldämmung fällt, aber dennoch dazu beitragen kann, den Geräuschpegel, der durch eine Tür dringt zu verringern, ist ein Schallschutzvorhang. Schallschutzvorhänge wirken schallabsorbierend. Das bedeutet, dass sie dem Schall die Energie nehmen, was den Geräuschpegel verringert. Somit sind Schallschutzvorhänge eine weitere Möglichkeit um den Lärm, der durch eine Tür dringt zu reduzieren.

Was bedacht werden sollte, bevor man eine Tür dämmt, ist dass auch die Wand dem Schall keinen Durchtritt lassen sollte. Wenn nämlich die Wände dünn und hellhörig sind, dann wird man auch mit einer gedämmten Tür nicht weit kommen. Das schwächste Bauteil bestimmt nämlich, wie viel Lärm auf der anderen Seite ankommt.

Im Folgenden gibt es die verschiedenen Methoden zum Dämmen der Tür und für den Schallschutz der Tür im Detail:


Türdichtung


Das erste, was man gleich kontrollieren kann, wenn durch eine Tür unerwünschter Schall in angrenzende Räume dringt ist die Dichtung. Denn egal wie gut die Tür, wenn es bei der Dichtung hapert, kann es mit der Schalldämmung nichts werden.

Selbst bei Schallschutztüren ist die schalldämmende Wirkung stark davon abhängig, dass die Dichtung einwandfrei funktioniert und wird herabgesetzt, wenn die Dichtung nicht optimal ist.

Das liegt daran, dass Schall sich auf zwei Arten ausbreiten kann. Zum einen gibt es den Luftschall, der wie der Name schon sagt durch die Luft übertragen wird. Zum anderen gibt es Körperschall. Dieser breitet sich in und über feste Körper aus.

Um den Luftschall zu blocken, ist eines der wichtigsten Prinzipien bei der Schalldämmung die Luftdichtigkeit. Genau um das zu erreichen müssen die Fugen von Türen, insbesondere solche, die dem Schallschutz dienen sollen, absolut dicht sein. Ansonsten überwindet Fugenschall das Hindernis. Allein schon, dass es diesen Begriff gibt, sollte einem deutlich machen, das Fugenschall nicht zu unterschätzen ist.

Eine einfache Tür wird zwar nie so wirksam gegen Schall sein, wie eine speziell konzipierte Schallschutztür. Trotzdem kann man mit dichten Fugen schon einiges ausrichten.

Um zu überprüfen, ob die Fugen dicht sind, kann man ein Blatt Papier in der Tür einklemmen und versuchen es herauszuziehen. Wenn es einen deutlichen Widerstand gibt, sollte die Dichtung noch in Ordnung sein. Lässt sich da Papier jedoch einfach herausziehen, erfüllt die Dichtung ihre Funktion nicht mehr ausreichend.

Fällt die Tür bei diesem Test durch ist die Lösung relativ eindeutig: Dichtungen erneuern.

Alternativ kann man auch mit einer Kerze am Rand der Türe entlangfahren und dabei beobachten, ob die Kerze flackert. Wenn dem so ist, dann kommt an dieser Stelle Luft durch.

Auch wenn bei geschlossener Türe Licht aus dem angrenzenden Raum zu sehen ist, ist dies ein Hinweis darauf, dass die Fuge undicht ist.

Was bei einer Tür außerdem wichtig ist, ist der Übergang zwischen Tür und Boden. Auch hier gibt es meist eine Fuge, durch die Luft und damit Schall durchkommen.

Diese Fuge kann mit einer Türbodendichtung, wie einer Schwellendichtung, Auflaufdichtung oder Absenkdichtung, verschlossen werden. Ein Beispiel für solche Türbodendichtungen ist Schallex.


Tür schwerer machen


Im Prinzip ist Masse ein Ansatzpunkt um eine Tür zu dämmen, wie gut sich dies jedoch in der Praxis bewährt ist eine andere Frage. Es bleibt jedoch eine Möglichkeit für alle, die nicht gleich ihre Tür durch eine Schallschutztür ersetzen wollen.

Mit Masse ist hier gemeint, dass man die Tür schwerer machen muss. Der Grund ist, dass Masse ein weiterer Faktor ist, der für Schalldämmung sorgt, da sich schweres Material schlechter in Schwingung versetzten lässt.

Um die Masse der Tür zu erhöhen, muss man entsprechend schweres Material an der Tür anbringen. In diesem Zusammenhang sind unter anderem Verbundschaumstoff, anderer Schwerschaumstoff, Bitumenfolie oder Kombinationen daraus beliebt. Oft werden auch Sandwich-Konstruktionen empfohlen, das heißt mehrere unterschiedliche Schichten werden aneinandergeklebt.

Aufpassen sollte man, dass die Tür nicht aus dem Scharnier fällt. Denn vor lauter Übermut kann es schon passieren, dass die Tür zu schwer wird. Zudem wäre es eigentlich empfehlenswert das Material beidseitig anzubringen, damit sich die Tür nicht durch das Gewicht verziehen kann.

Außerdem kann die Tür durch den angebrachten Schaumstoff oder ein Sandwich ziemlich dick werden. Deshalb sollte man darauf aufpassen, dass sich die Tür nach verrichteter Arbeit noch problemlos öffnen und schließen lässt.


Zwischentür dämmen


Etwas anders ist der Fall gelagert, wenn es sich bei der zu dämmenden Tür um eine Zwischentür handelt, die nicht mehr benutzt wird.

Denn dann ist die Handhabbarkeit kein Kriterium mehr. Wenn man also eine Zwischentür dämmen möchte, kann man einfach entsprechend groß ausgeschnittenen Verbundschaumstoff oder anderen Schwerschaumstoff in den Türrahmen klemmen.

Stellt man dann noch beidseitig Schränke vor die Tür, sollte die Schallübertragung stark eingeschränkt sein.


Schallschutztür


Die eleganteste Lösung um eine schalldämmende Tür zu erhalten ist natürlich eine Schallschutztür einbauen zu lassen. Diese kann durch ihre spezielle Konstruktion Schall viel besser abhalten als eine herkömmliche Tür. Um sich bei den verschiedenen Türen zum Schallschutz orientieren zu können, sind Schallschutztüren in verschiedene Schallschutzklassen eingeteilt.

Bei einer Schallschutztür wird vor allem auf Luftdichtigkeit, Masse und Biegeweichheit gesetzt.

Obwohl es auch einlagige Schallschutztüren gibt sind Schallschutztüren oft mehrlagig aufgebaut. Die mehrlagigen Schallschutztüren dämmen Schall nach dem Masse-Feder-Prinzip. Die äußeren Lagen der Tür sind sehr schwer und reduzieren aufgrund ihrer Masse den Schalldurchtritt. Eine Zwischenschicht fungiert als Feder, die die Übertragung von Schall von der einen Schicht auf die andere erschwert. Als Zwischenschicht oder Einlage wird beispielsweise Mineralwolle verwendet.

Was den Punkt Luftdichtigkeit angeht wurden Dichtungen schon weiter oben erwähnt. Gute Dichtungen zwischen Türblatt und Türrahmen oder Zarge, sowie ein dichter Anschluss ans Mauerwerk sind auch und besonders bei einer Schallschutztür essentiell. Zudem muss der Übergang von Tür zu Boden ebenfalls möglichst dicht abschließen. Dies wird mit einer Schwellendichtung, Auflaufdichtung oder Absenkdichtung erreicht.

Bei einer Schallschutztür ist die sachgerechte Montage enorm wichtig. Denn wenn die Türe nicht fachmännisch eingebaut wird, wirkt sich dies sehr abträglich auf die Schalldämmung aus.

Mehr zum Thema Schallschutztüren gibt es in diesem Beitrag.


Schallschutzvorhang


Ein Schallschutzvorhang ist eine weitere Möglichkeit um den Geräuschpegel des durch eine Tür hindurchgehenden Schalls zu senken.

Bei einem Schallschutzvorhang handelt es sich zugegeben nicht um Utensil zur Schalldämmung, sondern um eine Möglichkeit um Schalldämpfung zu erreichen.

Vor eine Tür gehängt absorbiert der Schallschutzvorhang Schall, der von innen nach außen und in die umgekehrte Richtung, von außen nach innen, durch die Tür dringt. Schallabsorption bedeutet, dass die Schallenergie durch Reibung in Wärme umgewandelt wird. Das ist vorteilhaft, da dadurch die Energie des Schalls verringert wird und damit der Lautstärkepegel sinkt.

Dazu muss man sagen, dass ein Schallschutzvorhang vor allem in den hohen und mittleren Frequenzen wirkt und bei tiefen Frequenzen relativ wirkungslos bleibt.

Im Allgemeinen werden Schallschutzvorhänge dort eingesetzt, wo auf eine gute Raumakustik wert gelegt wird, also dort wo Nachhall reduziert und die Sprachverständlichkeit verbessert werden soll.

Bei einer Tür hinter der massiver Lärm produziert wird, wird ein Schallschutzvorhang nichts ausrichten. Eine moderate Geräuschkulisse wird ein Schallschutzvorhang jedoch unter Umständen positiv beeinflussen können.

Schallschutzvorhänge sind in den allermeisten Fällen sehr schwer und dick. Besonders bei einer Tür sollten sie unbedingt bodenlang sein und die Maße des Vorhangs dafür ausreichen, die Tür komplett zu verdecken.

Mehr Informationen über Schallschutzvorhänge und wie man diese selber nähen kann gibt es hier.


Doppeltür


Was ist besser als eine Tür? Zwei Türen.

Besteht irgendwie die Möglichkeit, vor die erste Tür noch eine zweite zu montieren, so kann sich dies auf die Dämmung der Tür positiv auswirken. Besonders vorteilhaft ist es, wenn man zwischen den Türen einen Abstand lassen kann.