Was man beim Kauf eines leisen Rasierers beachten sollte
Lautstärke
Dezibel-Angabe
Das offensichtliche Entscheidungskriterium auf der Suche nach einem leisen Rasierer wäre ein Dezibelwert. Doch bei weitem nicht alle elektrischen Rasierer sind herstellerseitig mit einer Dezibel-Angabe versehen.
Elektrorasierer mit einem Dezibelwert von unter 85 dB (A) sollten sicher für das Gehör sein. Dabei wird von der zulässigen wöchentlichen Schallbelastung ausgegangen. Sofern man einem Geräuschpegel von bis zu 85 dB (A) weniger als 40 Stunden in der Woche ausgesetzt ist, sollte dies laut den Vorgaben zur Schallbelastung nicht schädlich sein. Leise ist das aber noch lange noch nicht.
Generell werden Geräusche bis etwa 50 dB (A) noch als leise empfunden.
So naheliegend und hilfreiche eine Dezibel-Angabe wäre, muss man bei den meisten Modellen Benutzererfahrungen anderer Konsumenten berücksichtigen oder auf andere Indikatoren zurückgreifen, um einen leisen Rasierer aufzuspüren.
Leistung und Lautstärke
Da nicht jeder Elektrorasierer mit einer Dezibel-Angabe versehen ist, kann man zur Abschätzung der Lautstärke einen anderen Anhaltspunkt heranziehen. Ein guter Hinweis ist die Leistung des Elektrorasierers. Je geringer die Leistung eines Rasierers, also die Wattzahl, desto geringer ist in der Regel die Lautstärke.
Diesen Indikator sollte man zwar im Auge behalten, allerdings gibt es auch Rasierer mit hoher Leistung, die aufgrund ihrer Konstruktion und Arbeitsweise dennoch zu den leiseren gehören.
Einstellmöglichkeiten erlauben leiseres Rasieren
Vereinzelt gibt es Rasierer, die die Leistung automatisch an den Bartwuchs anpassen. Wenn der Rasierer dann nicht die ganze Zeit wahllos auf Hochtouren durchackert, wird der Geräuschpegel geringer.
Voraussetzung dafür ist, dass der Grundgeräuschpegel des Rasierers schon relativ leise ist, sonst bringt es wenig, wenn die Lautstärke durch die Leistungsanpassung noch ein wenig gesenkt wird.
Meistens wird die automatische Anpassung mit einem Sensor für die Bartdichte und einem Leistungsregler umgesetzt.
Sind Rotationsrasierer oder Folienrasierer leiser?
Im Allgemeinen sind Rotationsrasierer etwas leiser als Folienrasierer. Doch es lassen sich auch leise Folienrasierer finden. Unter den Folienrasierern finden sich aber überproportional viele Modelle, die wahre Traktoren sind.
Dies liegt zum einen daran, dass Folienrasierer bis zu 14.000 Schwingungen pro Minute produzieren, was sich im Geräuschpegel zeigt. Rotationsrasierer arbeiten mit weit weniger Rotationen pro Minute.
Der Richtungswechsel beim Oszillieren der Klingen macht es auch nicht besser.
Trotz allem sind hier vornehmlich Folienrasierer aufgeführt, da es relativ einfach ist einen leisen Rotationsrasierer zu finden. Allerdings kommen gerade mit Folienrasierern nicht wenige Männer besser zurecht.
Rotationsrasierer oder Folienrasierer
Die Entscheidung zwischen einem Rotationsrasierer oder einem Folienrasierer ist vor allem eine Typfrage – Haut- und Haartyp sind hier relevant, und daneben auch persönliche Vorlieben und Nutzungsgewohnheiten. Diese sind so individuell, dass sich die Frage nach der Art des Rasierers erst durchs Ausprobieren und Sammeln eigener Erfahrungen abschließend beantworten lässt.
Bei Folienrasierern oszillieren Klingen, zu einem Klingenblock zusammengefasst, hinter einer oder mehreren Scherfolien. Üblich sind 2-5 dieser Folien, mit unterschiedlichen Strukturen zum Erfassen von Haaren mit unterschiedlichen Eigenschaften.
Rotationsrasierer verfügen über rotierende Klingen, die sich hinter einem runden Metallplättchen mit Perforierungen in Schlitz- oder Lochform befinden. Gängig sind drei runde Scherelemente. Es wird empfohlen kreisförmige Bewegungen mit dem Rasierer zu machen.
Obwohl es am Ende eine persönliche Entscheidung ist, gibt es ein paar Anhaltspunkte um den ersten (oder nächsten) elektrischen Rasierer auszuwählen. Auch Wiedereinsteiger oder potentielle Wechsler können sich daran orientieren.
Was jeweils für Folienrasierer oder Rotationsrasierer spricht:
| Folienrasierer | Rotationsrasierer |
Rasierhäufigkeit | tägliche Rasur oder mindesten alle 2 Tage | unregelmäßige Rasur, auch mal länger als 2 Tage unrasiert |
Rasierergebnis | möglichst exakt, glatt und ebenmäßig | schnell und zufriedenstellend – es muss nicht perfekt sein |
Haartypen | alle, besonders geeignet bei feinen Haaren | alle, besonders geeignet bei dicken oder kräuseligen Haare, oder Haaren die in unterschiedliche Richtungen wachsen |
Exakte Konturen | ✓ | ✗ |
Kontrolle über den Rasierer | größere Kontrolle über den Rasierer | weniger fein zu steuern |
Lautstärke | tendenziell lauter, es lassen sich aber auch leise Modelle finden | tendenziell leiser als Folienrasierer |
Rasierergebnis
Das Ergebnis der Rasur ist natürlich auch beim Kauf eines leisen Rasierers ein entscheidendes Kriterium – schließlich gilt es einen Kompromiss aus Funktionalität, Lautstärke und Rasierkomfort zu finden.
Bestenfalls ist das Ergebnis der Rasur gründlich, glatt, exakt und sauber. An das Ergebnis einer klassischen Nassrasur wird wohl kein elektrischer Rasierer herankommen, manche Modelle sind aber doch ziemlich nahe dran.
Generell soll das Rasierergebnis mit Folienrasierern exakter und gründlicher sein – das hängt aber auch mit dem Haartyp zusammen. Dicke, dichte, starke oder gekräuselte Haare sind unter Umständen mit einem Rotationsrasierer besser zu bändigen.
Wenn längere Haare rasiert werden sollen, ist es auf jeden Fall empfehlenswert die Haare zuerst mit einem Trimmer zu kürzen.
Hautschonung – Vermeiden von Hautirritationen
Zum einen können elektrische Rasierer für Männer mit empfindlicher Haut allgemein die bessere Wahl sein.
Im Gegensatz zu klassischen Nassrasierern kommen die Klingen bei Elektrorasierern nicht direkt mit der Haut in Berührung, was die Wahrscheinlichkeit für Schnitte und Rasurbrand senkt.
Bei traditionellen Nassrasierern mit offenliegender Klinge wird das Haar unterhalb der Haut abgeschnitten. Bei elektrischen Rasierern hingegen befinden sich die Klingen hinter der Scherfolie oder einer Metallvorrichtung. Da kann man sich seinen Teil bezüglich der Hautschonung im Vergleich zu mechanischen Rasierern denken. Elektrische Rasierer sind auch nachsichtiger als herkömmliche Rasierer, wenn man die richtige Technik noch nicht raus hat.
Weiterhin muss man sich zwischen Folienrasierern und Rotationsrasierern entscheiden. Hier spielen sich individuelle Faktoren in den Vordergrund – die einen beobachten bei Rotationsrasierern Hautirritationen und kommen mit Folienrasierern bestens zurecht, bei den anderen ist es genau andersherum.
Besonders während der Eingewöhnungsphase kann es bei Elektrorasierern zu Hautreizungen kommen. Es wird empfohlen den Rasierer mindestens einen Monat lang zu verwenden, bevor man sein Urteil fällt – meist bessert sich nach dieser Zeit die Reaktion der Haut auf die Rasur beträchtlich. Insbesondere wenn es sich um den ersten elektrischen Rasierer handelt – und selbst wenn man die richtige Technik hat – darf man sich in der Anfangszeit nicht über Hautreaktionen wundern.
Klingen und Scherfolien
Scharfe Klingen und eine Vielzahl an unterschiedlichen Scherfolien sind vorteilhaft – einerseits um Haare möglichst exakt und sauber zu kappen, andererseits um verschieden lange und unterschiedliche ausgerichtete Haare mit wenigen Zügen zu erwischen.
Für die Schärfe der Klingen ist auch der Winkel des Schliffs entscheidend. Ein möglichst kleiner, spitzer Winkel führt zu besseren Ergebnissen.
Vielfalt an Scherfolien
Die Oberflächenstruktur der Scherfolien ist ebenfalls relevant für das Rasurergebnis.
Bei den Scherfolien gibt es verschiedenste Strukturen für die unterschiedlichsten Haartypen – Ausreißer in Länge und Wuchsrichtung, feste, sich kräuselnde Haare, eng aufliegende Haare.
Üblich sind mittlerweile 2-5 Scherfolien. Davon gibt es verschiedene Typen, von denen mehrere in Kombination an einem Rasierer verbaut sind:
Die grundlegenden Scherfolien, die an jedem Rasierer vorhanden sind, schneiden kurze Stoppeln.
Meist arbeiten sie zusammen mit Scherfolien, die dafür optimiert sind lange Haare zu erwischen und soweit zu kürzen, dass diese mit Hilfe der erstgenannten, auf kurze Haare spezialisierten Scherfolien abgeschnitten werden können.
Eine weitere Art von Scherfolien kappt die Haare für eine glatte Rasur noch ein Stück näher an der Haut als die Standardscherfolie.
Daneben gibt es Folien, deren Zweck es ist Haare anzuheben, unter anderem solche, die horizontal zur Rasierrichtung wachsen.
Abgerundete Kanten sind von Vorteil, da sie sich nicht in die Haut bohren und so zur Hautschonung beitragen.
Wie oft müssen Klingen und Scherfolien ausgetauscht werden?
Ein weiteres Entscheidungskriterium ist, wie häufig Klingenblock und Scherfolien ausgetauscht werden müssen. Die Herstellerangabe hilft hier weiter, um einen groben Richtwert zu erhalten.
Die tatsächliche Austauschhäufigkeit hängt natürlich von der Häufigkeit der Verwendung ab. Dennoch gibt es Rasierer, deren Klingen und Folien sich nicht so schnell abnutzen.
Folgekosten – Klingen und Scherfolien
Da der Austausch von Klingenblock und Scherfolien mit Folgekosten verbunden ist, ist es ratsam diesen Punkt gleich bei der Entscheidung für einen bestimmten Elektrorasierer zu beachten. Bei einigen Modellen sind die Kosten derart exorbitant, dass man sich fast einen neuen Rasierer dafür kaufen kann.
Die Aussicht darauf, dass Ersatzklingen und -folien für geraume Zeit weiter verfügbar sein werden, ist ebenfalls nicht unwichtig. Wenn mehrere Modelle des Herstellers denselben Klingenblock und dieselben Scherfolien verwenden, kann man davon ausgehen, dass diese nicht so schnell aus dem Sortiment genommen werden.
Nass- und Trockenverwendung möglich?
Die meisten neueren Rasierermodelle lassen sich sowohl nass als auch trocken verwenden. Aus Sicherheitsgründen sind diese immer Akkubetrieben, einen kabelgebundenen Rasierer für unter der Dusche wird man nicht finden.
Einen Elektrorasierer nass zu verwenden mag für manche ein Widerspruch sein, wo man doch gleich beim klassischen Nassrasierer bleiben könnte. Allerdings sind elektrische Rasierer in der Regel hautschonender und führen zu weniger Hautirritationen. Bei einer Trockenrasur wird das Ergebnis bei den wenigsten Männern perfekt glatt. Mit einer Nassrasur mit dem Elektrorasierer erreicht man bessere Ergebnisse. Rasierschaum oder Rasiercreme verbessern das Ergebnis meist noch einmal.
Akku- oder Netzbetrieb
Als erstes kann man festhalten, dass akkubetriebene Elektrorasierer sich flexibler verwenden lassen. Weder muss man sich in der Nähe einer Steckdose aufhalten, noch muss man ein Netzteil oder Ladegerät mit auf Reisen nehmen, sofern man den Rasierer vorher auflädt. Zudem vermeidet man Kabelgewirr.
Nachteile eines Elektrorasierers mit Akku können ungleichmäßige und schwächelnde Rasierleistung sein, wenn der Akku zur Neige geht. Doch aus diesem Grund gibt es Linearmotoren, die für gleichmäßigen Betrieb sorgen, bis dem Akku endgültig der Saft ausgeht. Gleichbleibende Stromversorgung und Leistung lassen sich ansonsten mit einem Rasierer mit Netzteil erreichen.
Nicht austauschbare Akkus sind ein weiterer Negativpunkt. Darauf sollte man gleich beim Kauf achten, es sei denn, man plant sowieso sich bei der nächsten Obsoleszenz eine neues Gerät zuzulegen.
Manche der akkubetriebenen Modelle lassen sich unter der Dusche verwenden, dies ist modellabhängig und bei Rasierern mit Netzbetrieb aus Sicherheitsgründen nicht möglich.
Akkulaufzeit und Akkuladezeit
Die meisten aktuelleren Modelle kommen mit einer relativ kurzen Ladezeit von circa 1 Stunde aus und erlauben meist einen Betrieb von circa 40-60 Minuten. Eine Schnellaufladung ermöglicht bei vielen Modellen, den Elektrorasierer innerhalb kürzester Zeit soweit aufzuladen, dass es für eine Rasur reicht. Oft dauert diese Aufladung maximal 5 Minuten.
Akkulebensdauer
Eine möglichst lange Akkulebensdauer ist von Vorteil – wenig überraschend. Allerdings ist es schwer, dies im Vornherein festzustellen. Da hilft es nur Kundenrezensionen zu wälzen. Mit Lithium-Ionen-Akkus ist man schon einmal auf der richtigen Spur.
Es ist vielleicht kein Fehler, auf die Verfügbarkeit von Ersatzakkus zu achten.
Ladestation und Reinigungsstation
Unter den Elektrorasierern gibt es solche, die lediglich mit Netzteil oder Ladekabel auskommen und solche mit einer kleinen oder auch größeren Ladestation.
Einige Konsumenten legen Wert auf eine Ladestation, da der Rasierer dann aufgestellt werden kann und nicht wahllos in der Gegend herumliegt. Zudem hat er dadurch seinen festen Stellplatz.
Besonders unter den hochpreisigen Rasierern sind kombinierte Reinigungs- und Ladestationen verbreitet. Darin wird der Rasierer mit einer alkoholbasierten Lösung automatisch gereinigt und anschließend aufgeladen.
Durch den bewussten Verzicht auf eine Reinigungsstation kann man viel Geld sparen. Denn zur Säuberung des Geräts sind spezielle Reinigungskartuschen oder Lösungen zum Anmischen erforderlich und besonders Reinigungskartuschen gehen mit der Zeit ziemlich ins Geld. Wenn man sehr liquide ist könnte die Reinigungsstation allerdings eine Überlegung wert sein.
Reinigungsstationen sind im Übrigen häufig ziemlich laut.
Zubehör – Etui, Pflegematerial und weiteres
Beim Kauf eines Rasierer ist das Zubehör ein nachrangiger Punkt. Trotzdem kann man einen Blick drauf werfen:
Die meisten Rasierer kommen mit Zubehör – dies reicht von minimalistisch bis ausufernd und überflüssig.
Zur Aufbewahrung ist ein Behältnis nützlich: Hartschale ist hier einem einfachen Stoffbeutel oder einer Kunstledertasche vorzuziehen. Allerdings kann man sich hier leicht selbst behelfen – vielleicht hat man sogar ein Case eines alten Rasierers herumliegen.
Öl und ein Reinigungspinsel liegen vielen Rasierern bei, die über keine Reinigungsstation verfügen.
Langhaarschneider
Die Langhaarschneider vieler elektrischer Rasierer sind nur für die einfachsten Einsatzzwecke gedacht. Zudem sind sie oft zu schmal, zu ungenau oder zu klapperig verbaut.
Meist dienen sie nur als Beiwerk und sind nicht mit einem hochwertigen Einzelgerät zu vergleichen.
Wenn man wirklich einen Langhaarschneider benötigt um mehr als ein paar Konturen nachzubessern, muss man sich in der Regel wo anders umsehen.
Benutzerfreundlichkeit
Bedienbarkeit
Der Rasierer sollte eine einfache und intuitive Bedienung aufweisen. An diesem Punkt scheitern die wenigsten Rasierer – was auch daran liegt, dass die einzige Interaktion meist das An-und Ausschalten bleibt.
Der bei so gut wie allen Rasierern integrierte Langhaarschneider sollte sich gut ausklappen und fixieren lassen.
Ergonomie
Ein ergonomisch geformter Handgriff und sich gut den Gesichtskonturen anpassende Rasierelemente sind hier die entscheidenden Punkte. Zudem ist es hilfreich, wenn man mit dem Rasierer problemlos die Oberlippe rasieren kann. Bei zu breiten Modellen wird es unter der Nase schon einmal schwierig.
Gewicht und Größe
Ein leichter und gut in der Hand liegender Rasierer ist hier das Ziel. Geringes Gewicht und nicht allzu massive Bauart erlauben es den Rasierer auch für längere Zeit angenehm in der Hand zu halten. Zudem sollte der Rasierer gut ausbalanciert sein. Kopflastige Geräte können schwieriger zu steuern sein.
Verriegelung
Eine Verriegelung des An-/Aus-Schalters verhindert, dass der Rasierer versehentlich angeschaltet wird. Die Situation in der dies meist vorkommt, ist wenn der Rasierer im Reisegepäck landet. Ein anderer Gegenstand drückt auf den Schalter, und schon entlädt sich munter der Rasierer. Besonders ärgerlich ist das wenn man kein Ladekabel dabei hat.