Eine Schalldämmung der Wand kann aus verschiedenen Gründen wünschenswert sein: Zum einen möchte man Geräuschen und Lärm der anderen Hausbewohner oder Nachbarn nicht ausgesetzt sein. Zum anderen dreht man aber vielleicht auch selber gerne mal die Musik oder den Fernseher lauter auf und möchte dabei niemanden stören. Auch möchte man die Stimmen der Nachbarn nicht hören müssen und genauso wenig, dass die eigenen Gespräche mitverfolgt werden können.

Wenn man in einem Altbau wohnt oder im Gebäude aus anderen Gründen nicht schon beim Bau auf angemessene Schalldämmung geachtet wurde, ist nachträgliche Schalldämmung naheliegend.

Die einfachste Möglichkeit besteht darin, Akustikschwerschaumstoffe an die Wand anzubringen. Für eine noch effektivere Schalldämmung wird es nötig sein, eine neue Wand einzuziehen. Wenn man gleich in die Vollen gehen möchte, muss man einen Raum im Raum bauen.

Das Bauen einer neuen Wand muss nicht schwer sein. Die zweite Wand, umgesetzt mit einer sogenannten Vorsatzschale, gibt es bei manchen Anbietern schon fertig als Set zu kaufen.

Bevor der Bauspaß losgeht sollte man allerdings prüfen, ob der Raum für so ein Vorhaben groß genug ist. Denn um den Verlust einiger cm an Raumfläche wird man nicht herum kommen.

Zuerst einmal sollte man auch herausfinden, ob Schalldämmung überhaupt das ist, was im eigenen Fall nötig ist oder ob das Lärmproblem mit einfacheren Mitteln in den Griff zu bekommen ist.

Wer zuerst mit einfacheren Methoden versuchen möchte den Schallpegel zu senken, sollte sich bei den Tipps zur Verbesserung der Raumakustik und Schalldämpfung umsehen. Vielleicht ist das im jeweiligen Fall schon ausreichend oder bringt zumindest eine spürbare Verbesserung. So effektiv wie Schalldämmung werden diese Maßnahmen zwar nicht sein, möglicherweise ist das aber auch nicht nötig.

Wer nicht umbauen darf, kann oder möchte, kann sich ebenfalls bei den Tipps zur Schallreduzierung umsehen.


Schalldämmung der Wand – die Möglichkeiten


Für die Schalldämmung einer Wand gibt es verschiedene Möglichkeiten, die mehr oder weniger effektiv sind.

Im Folgenden sind sie von weniger wirksam bis sehr wirksam geordnet.

Weniger wirksam bedeutet dabei nicht, dass diese Methode fast gar nicht wirkt, sondern dass sie dann angebracht ist, wenn der Lärm weniger laut und weniger schwierig zu bewältigen ist, sich also eher in den hohen und mittleren Frequenzen bewegt.

Sind die störenden Geräusche entweder lauter oder bewegen sich im Bassbereich, also in den tiefen Frequenzen, so muss man härtere Geschütze auffahren.

Was man allerdings bei den verschiedenen Möglichkeiten zur Schalldämmung und deren Wirksamkeit bedenken sollte: Schon bei einer Reduzierung des Schallpegels um 10 dB wird die Lärmbelastung subjektiv nur noch als halb so groß wahrgenommen.

Schaumstoffplatten – Verbundschaumstoff und andere

Die einfachste Möglichkeit und diejenige, wenn man keine ausschweifenden baulichen Maßnahmen vornehmen kann oder möchte, sind Schaumstoffplatten.

Diese bringt man direkt an die Wand an. Um ein wenig Basteln und Werkeln wird man also auch hier nicht herumkommen.

Die Schaumstoffplatten zum Anbringen an die Wand bestehen aus Akustikschwerschaumstoff. Diesen gibt es in verschiedenen Arten, am bekanntesten ist aber wohl Verbundschaumstoff.

Verbundschaumstoff sieht oft mehr oder weniger bunt aus, da er aus den Resten anderer Schaumstoffe hergestellt wird.
 
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Am effektivsten sind Schaumstoffplatten dann, wenn man sie in dem Raum anbringt, aus dem der Lärm kommt. Ist das beim Nachbarn, so müsste man die Schaumstoffplatten also eigentlich an der Wand in der Nachbarwohnung anbringen. Da dieser selten mitmacht, kann man es ersatzweise an der eigenen Wand probieren. Besonders, wenn der Lärm nicht so intensiv ist, könnte das trotzdem funktionieren oder eine zumindest zu einer Verbesserung der Situation führen.

Verbundschaumstoff und anderer Akustikschwerschaumstoff eignet sich also vor allem dann, wenn man selbst die Lärmquelle ist und andere schonen möchte, indem man vermeidet, dass sich der Lärm in angrenzende Räume überträgt.

Dasselbe gilt natürlich, wenn man verhindern möchte, dass sich Lärm in den eigenen Räumen untereinander ausbreitet. Ist die Lärmquelle im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung, etwa ein musikliebender Teenager, sind Schalldämmplatten aus Schaumstoff problemlos zu verwenden.

Um die Schaumstoffplatten an der Wand anzubringen, werden diese entweder geklebt oder mechanisch befestigt.

Nun aber zum dekorativen Aspekt. Pur ist der Schaumstoff oft relativ unansehnlich und bunt. Schaumstoff kann man auch nicht streichen, sondern höchstens tapezieren. Bilder aufhängen geht natürlich ebenso nicht. Zudem ist der Schaumstoff ziemlich empfindlich bei Berührung. Es wird also schwierig Schallschutzplatten aus Schaumstoff zu kaschieren oder dekorativer zu machen. Deshalb wird er häufig in Verbindung mit Gipskartonplatten verwendet.

Vorsatzschale

Die erste wirklich aussichtsreiche Methode um eine Schalldämmung bei etwas intensiveren Geräuschen zu erzielen ist eine Vorsatzschale für die Wand. Dabei handelt es sich um eine zweite Wand, die in Trockenbauweise vor die erste gesetzt wird, oder um eine Art Verkleidung für die ursprüngliche Wand. Eine Vorsatzschale kann man auch nachträglich an die Wand anbringen.

Eine Vorsatzschale kann von handwerklich begabten Menschen relativ einfach in Eigenregie umgesetzt werden. Wichtig ist, dass die Vorsatzschale biegeweich ist.

Das Prinzip einer Vorsatzschale sieht so aus, dass an einer Art Gerüst, dem Ständerwerk, eine neue, feste Wand in Form von Platten angebracht wird. Dies geschieht in einigem Abstand zur ursprünglichen Wand, so dass dahinter Luft ist und der Hohlraum mit dämpfendem Material gefüllt werden kann. Statt einem Abstand sind auch Justierschwingbügel möglich.

Essentiell bei all dem ist es, dass die Bauteile der Schallschutzwand die Wände, den Boden und die Decke nicht direkt berühren. Nur so kann die neu eingezogene Wand schalltechnisch entkoppelt werden. Die Schallschutzwand befestigt man also keinesfalls an der ersten Wand, sondern an den beiden angrenzenden Wänden und der Decke und dem Boden.

Das Ständerwerk besteht meistens aus Metall, seltener auch aus Holz. Es fungiert als Gerüst für die zweite Wand und wird mit Profilen errichtet (CW*- und UW-Profile*). Daran oder dahinter wird das Material für die Schallschutzwand angebracht oder untergebracht. Um die Entkoppelung der Wand zu erreichen werden Gummibänder, Dämmstreifen, Bitumenstreifen, Dämmfilz, Moosgummi und Kork eingesetzt. Diese werden an der Rückseite der Profile, also an der Seite, die an den Wänden, der Decke und dem Boden aufliegt, angebracht.

Die neue Wand wird häufig aus Gipskartonplatten errichtet, aber auch Holzplatten und Spanplatten bzw. Verlegeplatten sind möglich. Diese werden an das Ständerwerk montiert. Beim Anbringen der Platten hat es sich als nützlich erwiesen, die Reihen versetzt anzufangen, also jede zweite Reihe mit einer halben Platte zu beginnen. Außerdem muss zur schalltechnischen Entkopplung ein kleiner Abstand zu Wand, Decke und Boden gelassen werden. Die Fugen werden beispielsweise mit Sylomer oder anderer Dichtungsmasse aufgefüllt.
 
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Zwischen die erste und die zweite Wand kommt schalldämpfendes Material. Das sorgt für die Hohlraumbedämpfung. Als Material kann man unter anderem Verbundschaumstoff oder Mineralwolle wie Glaswolle oder Steinwolle verwenden.

Die Schalldämmung kann man weiter verbessern, wenn man eine Lage Bitumenfolie zwischen die jeweiligen Schichten oder zwischen zwei Schichten Verbundschaumstoff anbringt.

Mineralwolle kann reizend wirken, wenn die Partikel in die Luft oder feinste Partikel in die Lunge gelangen. Unter anderem deshalb sollte die Wand absolut dicht sein oder man zieht diese Baustoffe nicht als erste Wahl in Erwägung.

Sind die Platten und das Dämmmaterial dahinter fertig montiert und untergebracht, werden die Fugen der Schallschutzplatten zugespachtelt. Dann können sie gestrichen oder tapeziert werden.

Für die Schallschutzplatten werden häufig Gipskartonplatten des Herstellers Rigips verwendet. Manche Menschen verwenden die Begriffe Gipskartonplatte und Rigipsplatte synonym. Dabei handelt es sich bei Rigips eigentlich um einen bekannten Hersteller von Rigipsplatten. Wie bei Tesa, das als Begriff für Klebestreifen verwendet wird, hat sich der Name Rigips verbreitet, wenn von Gipskartonplatten gesprochen wird.

Insgesamt ist eine Vorsatzschale zur Schalldämmung relativ einfach umzusetzen und deutlich einfacher als die nachfolgende Methode, die Raum-in-Raum-Konstruktion. Zwar setzt diese in Sachen Schalldämmung nochmal eins drauf, ist aber mit gehörigem Aufwand verbunden.

Das Ideal: Raum-in-Raum

Möchte man die nahezu komplette Schalldämmung eines Raums erreichen oder hat mit besonders intensivem Lärm, Bass und Körperschall zu kämpfen, dann reicht es nicht, nur an einer Wand anzusetzen.

Denn Schall, insbesondere tiefe Frequenzen, überträgt sich in Form von Körperschall durch die gesamte Bausubstanz und kommt damit in allen vier Wänden, sowie Decke und Boden an. Aber auch Fenster und Türen sind eine große Schwachstelle, wenn es ums Thema Schalldämmung geht. Heizungsrohre, Wasserrohre und Schächte sind ebenfalls eine mögliche Quelle für unerwünschten Schall.

Das Ideal in Sachen Schalldämmung ist deshalb eine Raum-in-Raum-Konstruktion. Nur damit lässt sich eine Schalldämmung bis in die tiefen Frequenzen realisieren. Wenn kein Ton mehr aus dem Raum heraus- oder in den Raum hineindringen soll, ist es nötig einen Raum im Raum zu bauen. Viele Tonstudios und Heimkinos setzen auf dieses Konzept.

Was bedeutet nun Raum-im-Raum konkret?

Es bedeutet, dass man innerhalb des Raums, der schallgedämmt werden soll, einen vollständigen, zweiten Raum bauen muss, inklusive neuer Decke und neuem Boden.

Wie auch schon bei der Vorsatzschale, ist es essentiell, dass der zweite, der innere Raum vom ersten, äußeren Raum komplett schalltechnisch entkoppelt ist. Denn jede feste Verbindung stellt eine Schallbrücke dar, über die sich Schall problemlos von innen nach außen und von außen nach innen überträgt. An der Entkopplung hängt also der Erfolg des ganzen Projekts.

Sofern auch nur die kleinste schalltechnisch leitende Verbindung besteht, wäre die ganze Raum-in-Raum-Konstruktion umsonst und zwecklos.

Grundvoraussetzung für die Umsetzung des Raum-in-Raum-Konzepts ist eine entsprechende Größe und vor allem auch Höhe des Raums. Da leicht an jeder Seite 10 cm oder mehr verschwinden, muss insbesondere die Zimmerdecke ausreichend hoch sein. Sonst kann es zu klaustrophobischen Zuständen kommen.

Eine Raum-in-Raum-Konstruktion ist die kostspieligste, am schwierigsten umzusetzende, aber auch die effektivste Möglichkeit um Schalldämmung zu erreichen.


Was ist Schalldämmung? Wie funktioniert Schalldämmung?


Um das Hintergrundwissen, das man braucht, wenn man sich mit Schalldämmung beschäftigt, soll es im Folgenden gehen.

Zuerst einmal zur Frage was Schalldämmung überhaupt ist und was sie von der Schalldämpfung unterscheidet.

Schalldämmung bedeutet zu verhindern, dass sich Schall zwischen angrenzenden Räumen ausbreitet.

Im Gegensatz dazu geht es bei der Schalldämpfung darum, Schall innerhalb eines Raums zu kontrollieren.

Wichtig ist dabei, dass es verschiedene Arten von bzw. verschiedene Übertragungswege für Schall gibt.

Schall kann man in Luftschall und Körperschall unterscheiden. Luftschall ist Schall, der über die Luft übertragen wird. Körperschall breitet sich über festes Material aus, in einem Haus über die Bausubstanz. Das kann man sich in etwa so vorstellen, wie wenn man das Ohr auf Zugschienen legt und einen herannahenden Zug hören kann.

Wenn Luftschall auf eine Wand trifft, wird dieser zu Teilen in Körperschall umgewandelt und breitet sich dann durch die Wand aus. Auf der anderen Seite der Wand kommt der Schall wieder heraus und Körperschall verwandelt sich wieder in Luftschall. So kann er auch im Nebenzimmer hörbar sein.

Während man Luftschall vergleichsweise einfach in den Griff kriegen kann, stößt man beim Körperschall an seine Grenzen.

Nicht nur Luftschall und Körperschall unterscheiden sich darin, wie gut sie sich dämmen lassen, sondern auch hohe und niedrige Frequenzen. Hohe Frequenzen kann man viel leichter dämmen als tiefe Frequenzen. Das liegt daran, dass tiefe Frequenzen energiereicher sind als hohen Frequenzen. Die Energie überträgt sich auf die Wand und setzt sich in Form von Körperschall fort. Deshalb sind es oft gerade die Bässe, die durchs ganze Haus zu hören sind.

Um eine Schalldämmung zu erreichen muss man also eine Übertragung des Schalls sowohl über die Luft als auch über die Bausubstanz unterbinden.

Schall, der auf eine Wand trifft, wird teilweise reflektiert, teilweise absorbiert und teilweise transmittiert. Das heißt, er wird zu Teilen von der Wand zurück in den Raum geworfen, zu Teilen durch Reibung in Wärme verwandelt und zu Teilen wird er durch die Wand übertragen.

Mit Schalldämmung versucht man den Teil, der transmittiert, also übertragen wird, zu verringern. Die Schalldämpfung verringert die Reflexion des Schalls, also das Zurückwerfen in den Raum, wodurch es sonst zu Nachhall kommt. Das wird durch Absorption erreicht. Daher dienen Schallabsorber der Schalldämpfung.

Schalldämmung erfordert die Reflexion des Schalls. Das heißt, der Schall muss in den Raum aus dem er kommt zurückgeworfen werden. Dazu braucht es schallhartes Material. Der Schall prallt sozusagen von der Wand ab.


Grundsätze für die Schalldämmung


Es gibt drei Grundprinzipien, die für gute Schalldämmung sorgen. Aber auch einen vierten Punkt kann man sich zu Nutze machen.

  • Masse
  • Entkopplung
  • Luftdichtigkeit
  • Dämpfung

Ein Mittel, das man unerwünschtem Schall entgegensetzen kann, ist Masse. Es braucht einen umso höheren Geräuschpegel oder umso tiefere Frequenzen, also mehr Energie, um eine massereiche Wand zum Vibrieren zu bringen. Da sich schweres Material schwer in Schwingung versetzen lässt, stellt es ein optimales Hindernis für Schall dar.

Der nächste essentielle Punkt für eine Schalldämmung ist Entkopplung. Damit rückt man Körperschallauf die Pelle. Denn Schall überträgt sich über feste Verbindungen zwischen verschiedenen Materialien. Dies nennt man eine Schallbrücke. Um den Schall an seiner Ausbreitung zu hindern müssen also Materialien, die zur Schalldämmung einer Wand dienen sollen, von ebendieser Wand entkoppelt sein. Dazu muss man beim Einziehen einer zweiten Wand einen gewissen Abstand von der ersten halten. Auch an den Montagepunkten an Wänden, Decke und Boden darf die zweite Wand nicht direkt in Kontakt mit dem Gebäude stehen. Das klingt vielleicht kompliziert, geht aber eigentlich ganz einfach. Es müssen jeweils Gummibänder, Dämmstreifen, Dichtungsband, dauerelastischer Dichtstoff, Sylomergummi, Bitumenstreifen oder andere Materialien verwendet werden. Diese müssen zwischen die neue Wandkonstruktion und die ursprüngliche Wand geklebt, gelegt oder anders eingearbeitet werden.

Ein weiterer für die Schalldämmung relevanter Punkt ist die Luftdichtigkeit. Ohne luftdicht abgeschlossene Barriere zur Lärmquelle dringt der Schall ungehindert durch. Denn Luftschall überträgt sich nunmal durch die Luft. Man kann es sich also schon fast denken: überall wo die Luft durchkommt, schafft es auch der Schall. Es gilt also: alle Fugen, Risse und Spalten abdichten.

Obwohl für die Schalldämmung vor allem die Schallreflexion relevant ist, werden in der Praxis die besten Ergebnisse erzielt, wenn man ergänzend auf Schallabsorption setzt. Die Kombination aus schallreflektierenden und schallabsorbierenden Materialien stellt dem Schall mehrere Hindernisse in den Weg und reduziert seine Energie. Bei einer Vorsatzschale zur Schalldämmung nehmen die schallabsorbierenden Materialien hinter der Wand dieser die Schwingungsenergie.


Tipps für den Schallschutz


Wenn man nicht bereit ist zu bauen, es vom Vermieter her nicht darf oder das Ganze zu kostspielig ist, kann man versuchen, mit anderen Mitteln den Geräuschpegel zu senken und Schall zu dämpfen oder zu dämmen.

Die wichtigsten Möglichkeiten gibt es hier:

Fenster und Türen abdichten

Zwei der wichtigsten Einfallstore für unerwünschten Schall sind Türen und Fenster. Fühlt man sich von Geräuschen von außen belästigt, ist das erste, was man tun sollte, zu prüfen, ob die Dichtungen an Tür und Fenster dicht sind. Denn sind diese undicht, macht es gar keinen Sinn, sich den anderen Methoden zu widmen. Der Schall wird immer einen Weg nach innen finden. Denn Schall bahnt sich immer dort einen Weg, wo Luft hindurch kommt. Gibt es Fugen zwischen Fenster und Fensterrahmen oder Tür und Türrahmen, kommt Schall ungehindert durch.

Also gilt: Fenster und Türen abdichten. Das macht man zum Beispiel mit solchen Dichtungsstreifen*.

Schallschutzfenster und Schallschutztüren

Was soll ich mit einem Schallschutzfenster oder einer Schallschutztür, der Lärm kommt durch die Wand! Nagut, wenn das so klar ist, dann sind ein Schallschutzfenster oder eine Schallschutztür wohl nicht die erste Stelle, an der man eingreifen sollte, um sich vor Lärm zu schützen. Trampelt eindeutig der Nachbar oder hämmert an die Wand, dann sind Schallschutzfenster und -türen wenig erfolgversprechend.

Ist man aber selbst die Lärmquelle, etwa durch lautes Musizieren, eine HiFi-Anlage oder ein Heimkino, machen Schallschutzfenster und Schallschutztüren auf jeden Fall Sinn. Denn die beste Schalldämmung bringt nichts, wenn man die Fenster und Türen vernachlässigt.

Manchmal kann man die Lärmquelle aber nicht so eindeutig zuordnen. Man kann nicht wirklich verorten, wo die störenden Geräusche denn nun herkommen. Dann sollte man sich damit beschäftigen, die Lärmquelle und den Ort, an dem der Schall eindringt, ausfindig zu machen.

Als Tipp: Bei tiefen, bassigen Geräuschen handelt es sich meist um Körperschall, der von der Bausubstanz übertragen wird. Hohe und mittlere Töne werden eher über die Luft übertragen.

Insbesondere, wenn man sich selbst nicht so ganz erklären kann, wo die Geräusche denn nun herkommen, können Schallschutzfenster und Schallschutztüren vielleicht eine unerwartete Hilfe bieten.

Schallabsorber und Akustikbilder

Schall dämmen können Schallabsorber nicht. Man setzt sie stattdessen zur Optimierung der Raumakustik ein.

Gerade, wenn die Geräuschkulisse etwas chaotisch ist und man gar nicht richtig zuordnen kann, wo der Lärm herkommt, wären Schallabsorber in Erwägung zu ziehen. Bemerkt man zudem störenden Nachhall oder eine schlechte Sprachverständlichkeit ist die Sache ziemlich klar. Für diesen Fall sind Schallabsorber eigentlich gemacht.

Auch wenn Schallabsorber keine Schalldämmung erreichen können, können sie das persönliche Empfinden des Schalls angenehmer gestalten. Der Schallpegel wird ebenfalls gesenkt. Selbst wenn Geräusche von draußen nicht aus dem Zimmer herausgehalten werden können, kann man doch vielleicht verhindern, dass sie sich aufschaukeln. Dadurch nimmt man sie als weniger intensiv wahr. Zudem werden störende Geräusche nicht mehr so lange von Wand zu Wand hin- und hergeworfen. Die Nachhallzeit wird gesenkt.
 
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Akustikbilder sind im Prinzip Schallabsorber mit Motiv, sehen also wie ein ganz gewöhnliches Wandbild aus.

Mehr über Schallabsorber und Akustikbilder

Schallschutzvorhang

Ähnlich wie Schallabsorber sind auch Schallschutzvorhänge zu bewerten. Könnte das Lärmproblem auch vom Fenster herrühren und ist nicht ganz eindeutig einer Übertragung über die durchlässige Wand zuzuschreiben (und sind die Fensterdichtungen okay), dann kann man mit einem Schallschutzvorhang vielleicht für ein wenig Linderung sorgen.

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Für das individuelle Lärmempfinden und dafür, wie sehr man sich von eindringenden Geräuschen gestört fühlt, ist es schließlich auch von Bedeutung, an wie vielen Fronten man zu kämpfen hat. Selbst wenn der Lärm durchs Fenster nur einen Teil der Geräuschbelästigung ausmacht, könnte dessen Dämpfung schon den empfundenen Stress etwas senken. Denn der Lärm prasselt nicht mehr von allen Seiten auf einen ein.

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Schrankwand vor die „laute“ Wand

Die wahrscheinlich aller einfachste Möglichkeit, um ein wenig gegen Lärm und störende Geräusche vorzugehen, ist es, eine Schrankwand vor die Wand zu stellen, durch die der Lärm hereindringt. Denn Masse ist ein Punkt, der für Schalldämmung ausschlaggebend ist.

Zusätzlich kann man hinter der Schrankwand Schalldämmplatten anbringen.

Wichtig ist, dass der Schrank keinesfalls mit der Wand verbunden wird, etwa festgenagelt wird oder direkt ohne den kleinsten Abstand an die Wand gestellt wird. Denn dann kann Körperschall übertragen werden und das Lärmproblem eventuell noch verschlimmern, wenn auf einmal der ganze Schrank mitvibriert.