Die Schalldämmung der Decke wird besonders dann ein Anliegen, wenn Schritte, Trampeln und Stühlerücken aus dem oberen Stockwerk deutlich zu hören sind und beginnen, an den Nerven zu zehren.

Eine derart hellhörige Decke liegt meistens an einer ungenügenden Trittschalldämmung. Besonders in Altbauten ist das häufig der Fall.

Hat man die Möglichkeit im oberen Stockwerk anzusetzen, etwa im eigenen Haus, dann ist dies einer Schalldämmung der Decke im unteren Geschoss vorzuziehen. Denn so packt man das Problem an der Wurzel und geht den Lärm schon an der Quelle an. Es ist immer besser, den Lärm schon am Entstehen zu hindern oder gleich am Entstehungsort zu bekämpfen. Denn hat er sich erst einmal in Form von Körperschall ausgebreitet, ist er schwer zu bremsen. Hat man keine Einflussmöglichkeit auf das Stockwerk oberhalb, bleibt als Möglichkeit sich vor störendem Schall zu schützen nur die Schalldämmung der Decke.

Wenn die Nachbarn durch Stampfen und laut spielende Kinder auffallen und der Vermieter keine Trittschalldämmung auf modernem Niveau spendieren will, muss man selbst ans Werk gehen, um eine Schalldämmung der Decke zu erreichen. Dies wird durch eine abgehängte Decke umgesetzt, was bedeutet, dass bauliche Maßnahmen erforderlich sind. Vorausgesetzt natürlich, man hat die Erlaubnis für einen Umbau. In einer Eigentumswohnung hat man damit weniger Probleme als in einer Mietwohnung. Sofern man alles rückstandslos wieder entfernen kann, darf man aber wohl in den meisten Fällen Veränderungen vornehmen. Man sollte sich aber vorher informieren.

Wenn es sich um das eigene Haus handelt, in dem die Schritte aus dem oberen Stockwerk deutlich zu vernehmen sind, und Entspannung oder Konzentration unmöglich machen, sollte man zuerst bei einer Trittschalldämmung ansetzen. Dabei wird entweder unter dem Estrich oder unter dem Bodenbelag eine Trittschalldämmung integriert. Auch kann man über eine Kombination aus Trittschalldämmung und Schalldämmung der Decke nachdenken.

Geht es einem nicht nur darum, durch die Decke dringende Geräusche zu bannen, sondern möchte man einen nahezu lautlosen Raum, dann muss man dies als Gesamtprojekt angehen und sich bei der Raum-in-Raum-Konstruktion umsehen.

Soll die Schallschutzdecke dagegen nur dafür sorgen, dass die Raumakustik verbessert und störender Nachhall beseitigt wird, etwa weil die Sprachverständlichkeit erschwert wird, dann sind Schallabsorber für die Decke oder eine sogenannte Akustikdecke das Richtige.


Schalldämmung der Decke – die Optionen


Für die Schalldämmung der Decke gibt es im Prinzip zwei Optionen: eine Trittschalldämmung oder eine Schalldämmung der Decke durch eine abgehängte Decke.

Mit einer Trittschalldämmung geht man das Problem an der Wurzel an, da die Entstehung des Schalls verhindert wird.

Ist dies nicht umzusetzen, meistens weil man keinen Zugriff auf das obere Stockwerk hat, ist eine abgehängte Decke zur Schalldämmung das Mittel der Wahl.

Zuerst soll es um die Schalldämmung mit einer abgehängten Decke gehen.

Abgehängte Decke

Eine abgehängte Decke ist eine zweite Decke, die für den Schallschutz sorgen soll. Um eine Schalldämmung zu erreichen, muss die neue Decke von der ursprünglichen Decke schalltechnisch entkoppelt sein. Meistens erreicht man das zum einen, indem die Schallschutzdecke in einem gewissen Abstand unterhalb der eigentlichen Decke hängt. Daher auch der Name abgehängte Decke. In den durch die Lücke zwischen den beiden Decken entstandenen Hohlraum wird schalldämpfendes Material gefüllt.

Voraussetzung für eine abgehängte Decke ist also eine ausreichende Deckenhöhe, da einige cm an Raumhöhe geopfert werden müssen. Ist die Raumhöhe im ins Auge gefassten Raum von sich aus schon niedrig, sollte man sich das mit der abgehängten Decke vielleicht noch einmal überlegen. Denn man möchte nicht dauernd vorsorglich leicht geduckt laufen, wie man es oft ganz reflexartig macht. Auch kann man ein klaustrophobisches Gefühl bekommen, wenn einem die Decke fast auf den Kopf fällt. Besonders in den meisten Altbauten mit ihren hohen Decken sollte eine abgehängte Decke aber gar kein Problem darstellen. Zusätzlich hat man durch eine abgehängte Decke zur Schalldämmung den Nebeneffekt, dass der Raum durch die niedrigere Decke besser geheizt werden kann.

Die abgehängte Decke wird mit Hilfe von Abhängern, einer Grundlattung und einer Traglattung umgesetzt. Man kann dazu Trockenbauprofile (UD- und CD-Profile) verwenden. Zur schalltechnischen Entkopplung muss jede Verbindung zur Decke oder zur Wand mit Gummi, Filz, Dämmstreifen oder anderem entkoppelndem Material unterlegt werden. Denn jeder feste Berührungspunkt zwischen der ursprünglichen Decke oder den angrenzenden Wänden und der abgehängten Decke stellt eine Schallbrücke dar, worüber Schall, genauer gesagt Körperschall, übertragen wird. Der Lärm von oben würde sich einfach die alte Decke in die neue fortsetzen. Abhänger schwingen mit und absorbieren dadurch die Schwingungen des Körperschalls.

In den Hohlraum zwischen ursprünglicher Decke und abgehängter Decke werden Schalldämmmatten oder auch Schalldämmplatten, beides bedeutet so gut wie dasselbe, gesteckt. Dabei kann es sich um Mineralwolle wie Steinwolle oder Glaswolle oder auch um Holzfaser- oder Zellulosematten handeln.

Da Steinwolle und Glaswolle Reizungen hervorrufen können, sollte man vorsichtig arbeiten und die abgehängte Decke absolut dicht machen. Man möchte schließlich nicht, dass feinste Partikel von oben auf einen herabrieseln.

Zudem sollte man beim Anbringen einer abgehängten Decke über eine Dampfsperre nachdenken bzw. sich darüber informieren, ob sie im jeweiligen Fall notwendig ist.

Den Abschluss der abgehängten Decke bilden häufig Gipskartonplatten. Ziemlich beliebt sind dabei Rigipsplatten des Herstellers Rigips.

Die Gipskartonplatten wirken schallreflektierend und werden daher im Zusammenhang mit der Schalldämmung auch als Schallschutzplatten bezeichnet.

Nach der Fertigstellung der abgehängten Decke zur Schalldämmung kann man die Gipskartonplatten streichen oder auch tapezieren und damit optisch an den Rest des Raums anpassen.

Nicht alle abgehängten Decken oder Schallschutzdecken dienen tatsächlich der Schalldämmung. Es gibt auch abgehängte Decken, die ausschließlich dazu da sind, die Raumakustik zu verbessern und den Nachhall in einem Raum zu verringern. Auch diese werden als Schallschutzdecke bezeichnet. Akustikdecke ist ein weiterer Begriff unter dem sie bekannt sind. Bei diesen Decken handelt es sich im Gegensatz zu den zur Schalldämmung, um Schallabsorber. Dabei kann es sich entweder um poröse Absorber aus Schaumstoff oder um perforierte Decken handeln. Wie der Name schon sagt, absorbieren diese Schall, nehmen ihm damit die Energie und verringern die Nachhallzeit des Schalls. Dadurch kann auch die Sprachverständlichkeit verbessert werden. Besonders in großen Räumen mit minimalistischer Einrichtung kann der Nachhall stark sein und von Schallabsorbern profitiert werden. Wem bei einer Schallschutzdecke eher der Aspekt der Nachhallreduzierung und Verbesserung der Sprachverständlichkeit vorschwebt, der sollte sich bei den Deckenabsorbern umsehen.

Trittschalldämmung

Kann man auch in oberen Stockwerk frei schalten und walten, dann ist eine Trittschalldämmung wahrscheinlich noch effektiver als eine abgehängte Decke.

Für die Trittschalldämmung gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder kann der Estrich von der darunterliegenden Schicht entkoppelt werden oder der Bodenbelag wird entkoppelt.

Im Optimalfall sollte die Trittschalldämmung in Form eines schwimmenden Estrichs bereits beim Bau des Hauses integriert worden sein. Estrich bezeichnet dabei den Untergrund für den Fußbodenbelag. Der Estrich selbst hat dabei als Untergrund wiederum eine Trittschalldämmung. Diese Trittschalldämmung trennt den Estrich von der Rohdecke und sorgt damit für die Schalltechnische Entkopplung. Als Untergrund können hier wieder Steinwolleplatten, Holzfaserplatten, aber auch Kork verwendet werden. Außerdem darf der Estrich nicht bis an die Wand reichen, sondern wird durch eine Schicht Randdämmstreifen von dieser getrennt. Auch damit wird eine Entkoppelung erreicht, und zwar nicht nur von der Decke darunter, sondern auch von den Wänden ringsum. Denn Schall überträgt sich nicht nur von einer Seite der Wand auf die andere Seite der Wand oder vom Boden auf die darunterliegende Decke, sondern immer auch auf alle angrenzenden Wände. Das macht die Eindämmung von Körperschall so schwer.

Soll eine Trittschalldämmung nachträglich integriert oder noch verstärkt werden, wird diese meistens unter dem Bodenbelag eingefügt. Dabei kommt es für die schalldämmende Wirkung vor allem auf die Dicke der Trittschalldämmung an. Je dicker die Trittschalldämmung, desto besser. Welches Material für die Trittschalldämmung unter dem Bodenbelag ausgewählt wird, hängt von dem jeweiligen Untergrund und vom Belag ab, also ob es sich bei der Decke beispielsweise um eine Stahlbetondecke oder um eine Holzbalkendecke handelt. Auch in Sachen Bodenbelag kann die Schallentwicklung ziemlich unterschiedlich ausfallen. Harte Böden wie Parkett, Laminat und Fliesen verursachen beispielsweise eine größere Schallbelastung als weiche Böden, etwa aus Kunststoff. Teppichböden hingegen verringern den Trittschall, da sie sehr gut dazu geeignet sind Schall zu absorbieren.

Wenn man also den Trittschall vermindern möchte ohne gleich große bauliche Maßnahmen vornehmen zu müssen, kann man es zu aller erst mit einem dicken Teppich versuchen. Das ist insbesondere dann erfolgversprechend, wenn der Trittschall nicht allzu intensiv ist.

Was ist Trittschall?

Da im vorigen so häufig von Trittschall die Rede war, hier eine Erklärung. Eigentlich kann man es sich vom Wortlaut her ganz gut bildlich vorstellen, trotzdem schadet ein genaueres Verständnis nicht.

Es gibt verschiedene Arten von Schall. Dazu gehören Luftschall, Körperschall und Trittschall.

Luftschall wird, wie der Name schon andeutet, über die Luft übertragen. Körperschall wird über feste Körper übertragen. In einem Haus sind das die Wände, Decken, Böden und andere Bausubstanz. Der Körperschall breitet sich durch Schwingungen innerhalb des Materials aus. Auch bei Trittschall handelt es sich um Körperschall.

Das Unterscheidungsmerkmal ist, dass Trittschall dadurch ausgelöst wird, dass zwei feste Körper aufeinanderprallen. Dies sind beispielsweise die Füße und der Boden beim Gehen, Trampeln und Springen. Auch Gegenstände und Boden können Geräusche verursachen, wenn Gegenstände auf den Boden fallen oder darauf verschoben werden.

Beim Luftschall und Körperschall kann die ursprüngliche Schallquelle irgendeine Form von Schall sein, also auch Stimmen, Musik oder Straßenlärm. Diese können sich ebenfalls über die Wand übertragen, sind dann aber Körperschall und kein Trittschall.

Körperschall, und damit auch Trittschall, ist im Allgemeinen schwieriger in den Griff zu bekommen als Luftschall.